Heimweg 2018: Mit 3 Fähren Von Norwegen nach Deutschland über Schweden und Dänemark

information zur Reiseroute

Ziel war es, binnen eines Tages von Süd-Norwegen nach Deutschland zurückzukehren. Somit stand das Zurücklegen von Strecke im Vordergrund gegenüber dem Erleben von Ereignissen. Zur Erholung und Abwechslung wollte ich Fähren nutzen.

 

Start: 6:30 Uhr am Hotel Scandic Parken, Sandefjord, Norwegen.

Ende: 21:40 Uhr am Frankfurter Tor in Berlin, Deutschland.

 

Gesamtentfernung: ca. 935 km

Entfernung zu fahren: ca.. 875 km

 

Genutzte Fährverbindungen:

  1. Sandefjord, NO - Strömstad, SE um 7 Uhr: Querung des Skagerrak.
  2. Helsingborg, SE - Helsingør, DK: nur 4 km mit schönem Ausblick.
  3. Gedser, DK - Rostock, DE um 17 Uhr: Reservierung empfohlen.

 Die Fähren nutzen die Seegebiete Skagerrak, Kattegat und den südlichen Teil der Ostsee mit Querung der viel befahrenen Kadetrinne.

 


Eindrücke des Tages

Die Haupteindrücke des Tages drehen sich um das Vorankommen, um die Strecke zu schaffen.

  • Vom Scandic Hotel ist man binnen 5 Minuten per Auto an der Fähre von Sandefjord nach Strömstad. Es reichte, eine halbe Stunde vor Fährabfahrt vom Hotel loszufahren. Auf dem Weg kommt man am Springsbrunnen vorbei, der an Zeiten des Walfangs in Sandefjord erinnert.
  • Die Color Line Fähre MV Bohus von Sandefjord nach Strömstad ist ein betagtes Schiff, das aber gut gepflegt wirkt. Das Fahrzeugaufkommen war für einen Donnerstag Morgen bemerkenswert hoch. Ansagen auf dem Schiff erfolgten nur in norwegisch und schwedisch. Einziger Kritikpunkt war, dass ich auf ein Etikett einer Rettungsinsel aufmerksam wurde, welches angab, dass der nächste Wartungstermin "01/2018" sei, also fünf Monate überschritten scheint. In diesem Fall scheinen die Sicherheitsprozeduren von Color Line nicht ausreichend zu wirken.
  • Laut Fahrplan sollte die Fähre Srömstad um 9:30 Uhr erreichen. Ich war allerdings erst um 9:55 Uhr von der Fähre herunter.
  • Auf der schwedischen E6 sind einige norwegische und schwedische Fahrer mit erheblich mehr Tempo unterwegs als erlaubt. Teilweise kann man sich dort gut "anhängen" in der Hoffnung, dass diese Fahrer ihre Strecke und die Kontrollen dort gut kennen. Die E6 ist in diesem Stück in gutem Zustand.
  • Rund um Göteborg fand ich den Verkehr für einen Wochentag sehr intensiv; teilweise gab es leichte Verzögerungen im Verkehrsfluss.
  • Die Color Line Fähre von Helsingborg nach Helsingør fährt sehr häufig, so dass zwar eine kleine Pause entsteht, aber keine große Verzögerung eintritt. Es gibt auch Fähren von HH Ferries. Die Fahrtzeit reicht für das Nutzen der Toilette, einen kleinen Imbiss und einen kurzen Aufenthalt an Deck für Fotos. Mein Eindruck hier war sehr positiv; würde ich wieder nutzen, um den Nachmittagsverkehr rund um Malmö und den Schlenker um die Öresund-Brücke zu umgehen. Preislich ist die Nutzung von Brücke und Fähre identisch.
  • Die E47 rund um Kopenhagen wies neben viel Verkehr auch einen Stau auf, der durch ein am Seitenstreifen liegengebliebenes Fahrzeug entstand. Kein Unfall oder ähnliches, aber es reichte für eine Verzögerung von ca. 15 - 20 Minuten.
  • Auch auf der E47 von Kopenhagen nach Süden sind einige Fahrer mit teils deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. Nur rund um die Brücke bei Farø fahren alle sehr regelkonform.
  • Wenn man von der E47 auf die Landstraße nach Gedser fährt, ist es möglich, dass dort Geschwindigkeitskontrollen durch mobil aufgebaute Blitzer erfolgen. Die dänische Polizei scheint hier Reisende zu erwarten, die mit überhöhter Geschwindigkeit noch ihre Fähre erreichen wollen.
  • Die Abfahrt der Fähre "MV Berlin" verzögerte sich um eine halbe Stunde statt der angezeigten 15 Minuten. Dies wurde mit erhöhtem Passgieraufkommen erklärt. In der Tat war das Autodeck der Fähre voll beladen. Reservierungen sind also zur Hauptreisezeit auch an Wochentagen empfohlen.
  • Die Fähre "MV Berlin" ist eine sehr moderne Fähre mit aktuellen Einrichtungen, u.a. auch selbt reinigenden Toilettensitzen.
  • Die Nutzung eines Flex Tickets ermöglichte mir, eine Fähre früher als geplant zu nehmen. Der Aufpreis hat sich in diesem Fall sehr gelohnt, um zwei Stunden Wartezeit zu reduzieren. Zudem werden Flex-Kunden zuerst verladen, kommen also auch zuerst von der Fähre auf die Autobahn.
  • Die deutsche Autobahn A 19 war am Abend frei bis nach Berlin.
  • Mein Reisetag war durchgehend sonnig. Helle Kleidung beim Fahren und das Nutzen von Sonnencreme auf den Fähren erwiesen sich als sehr sinnvoll.

Mein Fazit: Die Route ist lang, aber gut an einem Tag schaffbar. Die Fähren erlauben einen guten Erholungsfaktor zwischen den langen Autobahnstücken. Es ist zwar etwas teurer als direkt mit der Fähre von Schweden nach Deutschland zu reisen, dafür auch schneller, da man mehr Strecke mit dem Auto überbrückt. 

 

Links

(c) Autor: Mark König, geschrieben Juni 2018