"Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist ..."
in Norwegen manchmal nicht möglich, dafür oft sehr schön.
Meine Motivation zu dieser Seite war, Informationen und Tipps mit Bildern auf einer Internetseite zu sammeln, die ich gern vor meiner ersten Reise nach Norwegen gehabt hätte. Vielleicht hilft sie Ihnen ja auch etwas.
In jedem Fall: Gute Reise und allzeit eine sichere Fahrt!
§
Informieren Sie sich über Verkehrs-Vorschriften in Norwegen:
Nicht nur aus Gründen der Sicherheit sollten die Verkehrsregeln beachtet werden. Norwegen ist für relativ hohe Strafmaße bekannt.
In Norwegen liegt bis in die Sommermonate Schnee neben und auf Pass-Straßen - die Aufnahme entstand z.B. am 30.6.2014 in Süd-Norwegen. Auch können sich Wetterbedingungen in Norwegen schnell ändern und selbst im Spätsommer für Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt sorgen, z.B. im Norden Norwegens.
Winterreifen können also für Fahrzeuge mit bis zu 3,5 Tonnen bereits in Randmonaten des Sommers oder auch im Sommer sinnvoll sein. Man sollte in jedem Fall dafür sorgen, dass man Reifen
mit ausreichender Profiltiefe hat; hier gibt es auch gesetzliche Vorschriften (Details hier).
Falls Sie nicht im Sommer unterwegs sind oder sogar bewusst kalte Regionen besuchen wollen, empfiehlt es sich evtl. sogar Schneeketten mitzunehmen (teils gesetzlich
vorgeschrieben).
Klingt einfach, doch ist es real vor Ort nicht immer: Bleiben Sie aufmerksam, lassen Sie sich nicht zu sehr von der schönen Natur ablenken und erwarten Sie häufiger das Unerwartete als Zuhause.
Nicht nur Tiere auf der Straße, sondern auch auf die Scheibe wehende Gischt von einem Wasserfall sind typisch norwegische Abwechslungen. Zudem kommt es auf norwegischen Straßen auch zu Engstellen, an denen insbesondere in Kurven besondere Vorsicht geboten ist. Auch mit Steinschlag ist vermehrt zu rechnen. Nicht zuletzt gibt es auch plötzlich und teilweise stark bremsende Touristen, die ein Foto-Motiv entdeckt haben. Manchmal ist man es vielleicht auch selbt, weil man ein schönes Motiv im Rückspiegel erkannt hat.
Es ist etwas anderes, zwei Stunden deutsche Autobahn oder zwei Stunden Bergstraßen und Tunnel in Norwegen zu fahren. Letzteres kann außerordentlich intensiv und anstrengend sein: geistig und körperlich. Auch die Herausforderungen sind andere als auf vielen deutschen Straßen, z.B. Fahren am Abgrund oder auf Serpentinen.
Es ist sinnvoll, auch auf die Uhrzeit zu achten, denn im Sommer ist es in Norwegen bei gleicher Helligkeit am Abend viel später als in Deutschland. Dies kann zu Fehleinschätzung und Belastung führen.
Zur Erholung bieten sich Pausen an. Dafür wurden in Norwegen nicht nur zahlreiche, sondern meist auch schöne Rastplätze mit Ausblick geschaffen. Ebenso bieten Fähren eine Möglichkeit der Abwechslung und Erholung. Daher ist bei der Tourenplanung zu empfehlen, solche Gelegenheiten zur Pause gleich mit einzuplanen.
Nicht nur ein Thema für Norwegen, doch insbesondere dort wegen der hohen Zulassungszahlen für Fahrzeuge mit Elektroantrieb:
Denken Sie daran, dass elektrisch betriebene Fahrzeuge häufig nicht zu hören sind. Weisen Sie auch mitreisende Kinder darauf hin, "erst zu sehen, dann zu gehen".
In Norwegen wird die Verkehrsinfrastruktur zügig um weitere Tunnel, Brücken und neue Straßenführungen erweitert. Dies bedeutet:
Obwohl Deutschland ca. 10 Prozent mehr Landesfläche als Norwegen hat, braucht man in Norwegen von Nord nach Süd fahrend die dreifache Strecke (ca. 2.700 km). Lassen Sie sich also von Distanzen in Landkarten nicht täuschen.
Die real zu fahrende Strecke ist in Norwegen meist deutlich länger als die reine Luftlinien-Distanz. Berge, Fjorde und Seen erfordern meist lange Strecken der Umfahrung, insbesondere im Fjordland und entlang der inselreichen Küste.
Planen Sie Touren und das Erreichen von Entfernungen zurückhaltend, da Sie vielleicht mit einer geringeren als der geplanten Geschwindigkeit vorankommen. Auf norwegischen Landstraßen gilt zwar ein generelles Tempolimit von 80 km/h; für Ortschaften gilt meist Tempo 50 oder 30 km/h. Man sollte dies aber nicht als Durchschnittsgeschwindigkeit erwarten, denn Engstellen, Witterungsverhältnisse, unübersichtliche Kurven, Gegenverkehr, schöne Aussichten und weiteres können das Vorankommen in Norwegen deutlich verlangsamen. Auch mit Fähren auf der Strecke kann es zu Verzögerungen kommen.
Tipp: Man muss nicht immer einen Plan haben. Lassen Sie sich durch den Tag treiben und überlegen am Nachmittag wo Sie übernachten wollen.
Information über die aktuelle Verkehrssituation kann man hier (norwegisch) einsehen.
Norwegen ist ein Land, in dem das Wetter schnell wechseln kann. Aktuelle regionale Wetterinformationen bekommt man bei Yr.no (Englisch).
Mit dem Fahrzeug kann unterwegs sogar lokal unterschiedliches Wetter auftreten und ebenso schnell wechseln. Ein Grund liegt im Befahren von drei verschiedenen Vegetations- und Klimazonen; in Regionen wie z.B. dem Fjordland teils mehrmals am Tag:
Es kann vorkommen, dass sich mit der Landschaft zwischen Tal und Berg die Umwelteinflüsse binnen Minuten sehr verändern. Auch kann das Wetter am Anfang eines Bergtunnels ein ganz anderes sein wie am Ende des Tunnels auf der anderen Seite des Bergs.
Tipp: Bereiten Sie sich und Kinder beim Kleiden, Fahren und Verlassen von Fahrzeugen auf wechselnde unterschiedliche Temperatur- und Windverhältnisse vor. Bei starkem Wind sollten Sie Türen vorsichtig öffnen.
So schön das Fahren in Norwegen sein kann, kann das Finden einer geeigneten und preiswerten Parkmöglichkeit mühsam sein, besonders in Städten.
Hier einige Tipps:
Norwegen ist ein großes und dünn besiedeltes Land - besonders im Norden. Demzufolge sind auch Tankstellen weniger häufig zu finden als in Deutschland. Tanken Sie im Zweifel besser zu früh als zu spät, denn ein Liegenbleiben ohne Kraftstoff ist häufig nicht so einfach und beschwingt zu Fuß zu lösen wie damals im Werbespot einer Tankstellen-Marke.
Die Preise für Kraftstoff und für Lebensmittel können regional und lokal erheblich variieren. Neben Gewinnabsichten der Händler spielen vor allem Konkurrenzangebot und Lage im Land bzw. die damit verbundenen Transportkosten eine Rolle. So ist Kraftstoff häufig in größeren Häfen preiswerter als auf dem Lande.
Rechnen Sie immer mit plötzlich erscheinenden Tieren. Der ADAC empfiehlt nach einem Unfall, bei dem Tiere getötet oder verletzt wurden, umgehend die nächste Polizeistation zu informieren.
Norwegen hat fünf besondere Verkehrsschilder, um vor Tieren zu warnen:
"Elch": Sicherlich der Klassiker, bei dem alle hoffen, mal einen zu sehen, nur nicht vor dem eigenen Auto. Ab und zu ist das Schild noch mit einem Zusatz versehen, z.B. "Stor elgfare" oder "Extra stor elgfare", was auf besondere "Gefahr" hinweist.
Übrigens habe ich nur Elche an Straßen ohne Elch-Schild gesehen. Beeindruckende Tiere.
Es gibt in Norwegen auch kleine private Wildparks, die Kontakt zu an Menschen gewöhnte Elche anbieten, z.B. Elgtun (Website).
"Rentier": Meist in größeren Gruppen unterwegs, also Vorsicht wenn Sie nur eines sehen. Stehen gern hinter Kurven und haben eine gewisse Sturheit, wenn es um das Passieren von Straßen geht. Geduld zahlt sich aus.
Angeblich leben auf der Nordkap-Insel Magerøya mehr Rentiere als Menschen (3.100 Einwohner). Folgend ein Beispiel zweier Rentiere mit stolzem Geweih aus Google Earth:
"Hirsch / Rotwild": Eher im Süden Norwegens anzutreffen.
Im Vergleich zu Schafen und Rentieren war Rotwild eine Rarität auf meinen Reisen in Norwegen.
"Schafe": Überall in Norwegen anzutreffen, selbst im hohen Norden. Vielfach laufen diese in Großgehegen frei umher. In Straßen sind metallene Rollen zur Begrenzung der Gehege eingelassen. Diese können Sie ohne Bedenken überfahren.
Im Vergleich zu einigen Schafen sind die als "stur" beschriebenen Rentiere als kooperativ einzustufen. Erwarten Sie nicht, dass ein auf der Straße liegendes Schaf sich erhebt.
"Rind / Nutzvieh": Ein eher seltenes Schild, doch in bergigen Regionen sollte man auch mit Viehtrieb rechnen.
Bergpässe und Hochplateaus haben ihren eigenen Reiz. Doch empfiehlt es sich ein paar Dinge zu beachten:
Generell gilt es bei Steigungen und insbesondere Gefälle, Vorsicht und Rücksicht gelten zu lassen. Zusätzlich folgende Tipps:
Brücken sind ebenso wie Fähren, Tunnel und Pass-Straßen die maßgeblichen Weg-Verkürzer von sonst langen Distanzen um Fjorde, Seen und Berge herum. Besonders zu beachten sind folgende Dinge:
Tunnel kommen in Norwegen häufig vor: Sie bieten nicht nur die Möglichkeit einer kurzen Verbindung, sondern auch weitgehende Unabhängigkeit von Witterungsbedingungen. Daher an dieser Stelle ein paar Infos und Hinweise rund um Tunnel in Norwegen:
Verschiedene Straßen, Tunnel und Brücken in Norwegen sind mautpflichtig. Sie sind klar gekennzeichnet und können ohne anzuhalten befahren werden. Das Kennzeichen wird automatisch fotografiert und erkannt. Nach ein bis zwei Monaten erhält man dann eine Abrechnung zu den angefallenen Mautgebühren. Mautstationen sind vermehrt in Oslo, Südnorwegen und in den verkehrsreichen Regionen zu finden. Unter bestimmten Bedingungen kann man sich vorab von der Pflicht zur Entrichtung einer Maut entbinden lassen.
Genauere Vorschriften und Informationen findet man auf der Autopass Website: http://www.autopass.no/de/autopass
Die Nutzung von Fähren ist beim Reisen mit dem Auto durch Norwegen fast unumgänglich. Sogar viele Europastraßen sind durch Fähren unterbrochen. Hier ein paar Erläuterungen zur Nutzung:
Hinweis: Für mehr Informationen über Fähren für die Reise mit dem Auto nach Norwegen klicken Sie bitte hier.
Die Hurtigruten betreiben in Norwegen eine Postschiff-Linie. Den Unterschied zwischen Fähren und Postschiffen erfahren Sie auf der Seite "Hurtigruten: Mit dem Auto aufs Postschiff".
Viele der Hurtigruten-Postschiffe können nicht nur Post, Fracht und Menschen, sondern auch Autos transportieren. Trotzdem sind sie keine Autofähren. Daher unterscheidet sich eine Reise mit dem Auto auf einem Postschiff erheblich von einer Reise mit einer normalen Autofähre.
Mehr über die Unterschiede zwischen Autofähre und Postschiff sowie eine kostenlose Liste zum Download mit Tipps finden Sie auf der Seite "Hurtigruten: Mit dem Auto aufs Postschiff".
Tipp: Man kann auch nur Streckenabschnitte buchen, so dass man im besten Fall ohne Kabine auskommt. So kann man sich einen Tag Entspannung gönnen, das Schiff für sich fahren lassen und den Luxus einer Mini-Kreuzfahrt genießen.
(c) Autor: Mark König; mit ausdrücklichem Dank an Julia Weihe für wunderschöne Fotos
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Wolfgang Kaiser (Monday, 28 March 2022 22:34)
Seit wann gibt es das Buch „Autofahren in Norwegen“ nicht mehr? Es hat uns bis Anfanc der 90er unschätzbar gute Tourenvorschläge geliefert.
w.kaiser@freek.de